Triple A - Apple Beach, Affenschuhe und Autoreparatur

Am 08. Mai 2013 war es soweit, unser Wäschevorrat neigte sich dem Ende zu und so mussten wir zum ersten Mal unterwegs waschen. Nachdem wir bereits im Apartment einmal das Vergnügen mit der Waschmaschine hatten, fiel die Erfahrung mit der zweiten Maschine nicht viel besser aus. Nebst der Tatsache, dass die Maschine aus Umweltschutz-Gründen nur mit kaltem Wasser betrieben wird, frisst das Ding auch noch Socken und vertreibt sich den Waschgang damit, ganze Badetücher in Einzelteile zu zerlegen... Die Wäsche, welche den Heimweg überhaupt noch schaffen wird, freut sich bereits jetzt auf unsere europäischen Maschinen! :-) Immerhin war es in Oliver (Okanagan Valley) mit über 30°C schön warm und so konnten wir uns und unserer Wäsche den Tumbler (er)sparen.

Wir verliessen den schönen Platz und fuhren über Osoyoos, nahe der US-Grenze, in Richtung Westen. Irgendwie verpassten wir es, in Osoyoos noch zu tanken, fuhren gaaanz vorsichtig über die Hügel und zitterten uns nach Keremeos, das nächste Kaff mit Tankstelle... leicht beunruhigend, wenn die "km TO EMPTY" immer weniger werden und weit und breit nur Hügel sind. Aber keiner von uns musste schieben und in Zukunft werden wir den Tankstellen wohl etwas mehr Beachtung schenken :-) Es folgte eine tolle Fahrt über den Crowsnest Highway durch den Manning Provincial Park. Leider war hier noch alles geschlossen; Campground, Resort und Kanu-Verleih, alles erwacht wohl bald aus dem Winterschlaf. So fuhren wir weiter über Hope bis Harrison Hot Springs und übernachteten im Sasquatch Provincial Park. 

Nebst ein bisschen Sightseeing in Fort Langley und dem Vereinbaren eines Reparatur-Termins für unseren Truck blieb sogar noch Zeit zum Shoppen (soweit in diesem kleinen Dorf halt möglich). Das hat Angi aber nicht davon abgehalten, ein paar Schuhe zu kaufen, die wir vorher schon ein paar Mal auf der Strasse bestaunt (und ja, auch belächelt) hatten. Es handelt sich dabei um Vibram FiveFingers Schuhe, von Claudio liebevoll "Angi's Affenschuhe" genannt :-) Einmal drin, alle Zehen sortiert und richtig eingeordnet, sind die Dinger mega bequem! Gesund für die Füsse sollen sie auch noch sein, na dann, uh uh!!!

Den Termin für die Brems-Reparatur nun per E-Mail bestätigt, verliessen wir Fort Langley. Nach einer Nacht in Surrey fuhren wir den Golden Ears Provincial Park an, welcher über drei Campgrounds verfügt. Das Victoria Day Long Weekend stand bevor und so sicherten wir uns einen Platz auf dem Alouette Campground, bevor die Kanadier in Scharen die Plätze bevölkerten. Denn hier gilt tatsächlich: ein paar Tage frei = ein paar Tage Camping, egal wie schlecht die Wetterprognose auch ist (und sie war wirklich schlecht).

Am 16. Mai 2013 gingen wir unserer "Arbeit" nach, stellten also den Wecker auf 06.00 Uhr (!!!). Schliesslich hatten wir den Termin in der Ford-Garage und wollten pünktlich um 07.45 Uhr auf der Matte stehen. Am Tag zuvor stellten wir zum ersten Mal unseren Camper auf die Stützen, alles gut dokumentiert, da er ja auch wieder drauf muss :-)

Mit Schweizer Pünktlichkeit trafen wir in der Garage ein, schilderten das Problem und warteten. Nach rund zwei Stunden folgte dann die Diagnose: Das Kabel der mechanischen Fussbremse (e-brake) war nur noch schwer gängig, weshalb sich die Bremse nicht mehr vollständig löste. Die Diagnose stimmte mit derjenigen von Claudio überein, er hatte sich im Vorfeld bereits mit den Bremsen eines Ford F350 auseinandergesetzt. Der freundliche Mechaniker übernahm auch gleich die Abklärungen, wer für die Arbeit aufkommen wird, schliesslich war das Problem wohl von Anfang an vorhanden. Nach weiteren zwei Stunden warten durften wir unseren Truck wieder übernehmen, erfreulicherweise ohne einen Cent für die Reparatur bezahlen zu müssen. Für uns eine Bestätigung, die richtige Garage für den Autokauf ausgewählt zu haben.

Bei dieser Gelegenheit, ohne Camper unterwegs zu sein, fuhren wir auch gleich noch einmal in einen Heimwerker-Laden (natürlich zur Freude von Claudio). Da wir mehr Höhe zwischen Truck und Camper brauchten, kauften wir zwei weitere Holzplatten. Bisher war es bei unebenen Strassen oft der Fall, dass der Camper vorne auf die Lichter prallte. Durch zwei zusätzliche Platten hoffen wir, auch dieses Problem beheben zu können. Weiter schnitten und klebten wir zwei Styro-Platten zusammen. Mit den Platten unter der Bettmatratze hoffen wir, die Kälte, welche von unten durch die Matratze kriecht, abhalten zu können.

PS: Das Aufladen des Campers auf den Truck ging erstaunlich gut fürs erste Mal.