Unsere Reise ging nach
2 Jahren, 7 Monaten und 11 Tagen zu Ende. Das "Abenteuer Wiedereinstieg" hat begonnen.

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Ausgebremst! Nun aber wieder unterwegs...

Auch die schönste Zeit hat einmal ein Ende... Nach den herrlichen Tagen am Strand fiel uns das Weiterziehen schwer. Doch unsere Uhr in Costa Rica tickte, unser 3-monatiges Visum würde in wenigen Tagen auslaufen. So verliessen wir Sámara, jedoch nicht, ohne vorher noch zum ebenfalls wunderschönen Playa Carrillo zu fahren. Dass wir gerade noch rechtzeitig aufgebrochen waren, stellte sich ein paar Stunden später heraus...

Wir statteten dem Strand in Carrillo einen kurzen Besuch ab und fuhren dann über Liberia, wo wir die letzten Einkäufe in Costa Rica tätigten, nach La Cruz zu den Schweizern Agi und Guido. Ihre Finca mitten im Dschungel war vor knapp drei Monaten unsere erste Station in Costa Rica und nun auch die letzte. Die Lage, etwa 16 Kilometer von der Grenze zu Nicaragua entfernt, ist ideal. Wir freuten uns auf ein paar erholsame Tage in guter Gesellschaft vor dem Grenzübertritt nach Nicaragua.

Noch am selben Abend, wenige Stunden nach unserer Ankunft auf der Finca Cañas Castilla, fühlte sich Claudio jedoch zunehmends schlechter. Mit hohem Fieber ging er früh zu Bett. Leider ging es ihm auch an den darauffolgenden zwei Tagen nicht besser, Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen hielten ihn das ganze Wochenende im Bett. Als das Fieber auch am Montagmorgen unverändert hoch war und Claudio sogar Schmerzen in den Knien hatte, glaubten wir beide nicht mehr an eine normale Grippe und fuhren ins Spital nach La Cruz. Nach einiger Wartezeit untersuchte eine freundliche Ärztin Claudio. Sie konnte aber auf Anhieb nichts Aussergewöhnliches feststellen, bemerkte aber schon da die Möglichkeit von Dengue. Sie ordnete, auch auf unsere Bitte hin, einen Bluttest an. Wieder Schlange stehen... Von einem anderen Arzt wurden wir schliesslich über das Ergebnis informiert, die Diagnose lautete tatsächlich Dengue! Wirklich überrascht waren wir nicht, nach unseren Recherchen im Internet hatten wir das Dengue-Fieber ebenfalls in Betracht gezogen. Dennoch war es nicht gerade das, was wir gehofft hatten... Der Arzt orientierte uns über die Symptome und den Verlauf des Dengue-Fiebers. Ab sofort mussten wir jeden Morgen zum Bluttest und ärztlichen Untersuch ins Spital fahren, so lange, bis die Blutwerte wieder in Ordnung waren. Nach fast sechs Stunden konnten wir das Spital an diesem ersten Tag wieder verlassen und Claudio war einfach nur froh, sich endlich wieder ins Bett legen zu können.

 

In den nächsten Tagen standen wir jeden Morgen ab 06.45 Uhr in der Warteschlange beim Laboratorium des Spitals. Blutentnahme, auf die Ergebnisse warten, Ergebnisse besprechen und ärztlicher Untersuch. Dies dauerte je nach Ansturm von Patienten und Notfällen mal länger oder mal weniger lange. Fakt war, dass wir wirklich von sämtlichen Ärzten, Gehilfinnen, Sekretärinnen und Angestellten sehr freundlich und kompetent beraten und behandelt wurden. Die meiste Zeit schlugen wir uns mit unserem bisschen Spanisch durch, zum Glück hatten wir unterwegs doch schon etwas aufgeschnappt. Unter den Ärzten gab es jedoch auch zwei in unserem Alter, die etwas Englisch sprachen.

Die täglichen Spitalbesuche nahmen Claudio immer ganz schön mit und er war jedes Mal froh, zurück auf der Finca wieder ins Bett kriechen zu können. Nach drei Tagen mit hohem Fieber und Schmerzen am ganzen Körper gingen wir unserem Camper fremd und bezogen ein Hotelzimmer. Claudio hielt es im engen Raum nicht mehr aus. Im Zimmer fühlte er sich gleich viel wohler, viel mehr Platz und vorallem nicht diese drückende Hitze zusätzlich zum Fieber... Zur hohen Temperatur und den Kopf- und Gliederschmerzen gesellten sich dann Rücken- und Muskelschmerzen. Gegen Ende der sieben Tage tauchte dann auch der Hautausschlag auf, auf welchen die Ärzte bereits "gewartet" hatten. Während es gegen das Dengue-Fieber kein Medikament gab (höchstens Acetaminophen oder Panadol gegen Fieber und Schmerzen), gab es wengistens gegen den juckenden Hautausschlag ein Medikament. Nach sieben, fast acht Tagen war dann das Schlimmste endlich überstanden und die Blutwerte erreichten wieder ihren Normalzustand. Die Waage des Spitals zeigte übrigens noch mickrige 77 Kilo Körpergewicht an und so hatte Claudio wenigstens ein paar überflüssige Kilos Gewicht verloren. Er wurde nun von den täglichen Kontrollen entlassen, musste sich aber nach wie vor ausruhen. Er war nach den vielen Tagen mit Fieber und Schmerzen dermassen ausgelaugt, dass ihn Angi nicht einmal zur Bettruhe zwingen musste... Wir waren beide sehr froh, als es langsam, aber stetig wieder bergauf ging mit Claudio und er zu Kräften kam.


Die Diagnose "Dengue-Fieber" rief übrigens sogar das costa-ricanische Gesundheitsministerium auf den Plan. Nachdem wir bereits im Spital viele Angaben zu den Aufenthaltsorten der letzten zwei Wochen machen mussten, standen plötzlich Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums bei Guido auf der Finca. Angi musste wiederum zahlreiche Fragen beantworten und alles unterschreiben. Dann wurde tatsächlich die ganze Anlage, inklusive unserem Hotelzimmer, mit Pestiziden eingenebelt, um allfällige Krankheitsübertrager (Mückenlarven) zu vernichten. Wir staunten nicht schlecht... Zum Abschluss schaute dann auch noch ein "fliegender Mitarbeiter" des Spitals mit seinem Motorrad vorbei. Er informierte uns noch einmal über alles und Angi musste schriftlich bestätigen, dass sie sich sofort in einem Spital melden würde, sollte sie ebenfalls plötzlich Fieber haben.

Auch während Claudio sich weiter ausruhte und erholte, wurde es Angi nie langweilig. Zwar benötigte Claudio nicht mehr so viel Pflege, doch es gab noch jemand anderen auf der Finca, der sich immer über einen Besuch freute. Das kleine Faultier-Baby, von der Mutter verlassen worden und von Angi "Nola" genannt, war einfach super herzig! Mit einer Hibiskus-Blüte konnte man das kleine Fellknäuel immer erfreuen... Ansonsten wurde es mit Ziegenmilch, Mango oder Blättern von bestimmten Bäumen gefüttert. Diesen Job übernahm Angi natürlich noch so gerne...

In dieser ganzen Situation waren wir heilfroh, auf der Finca Cañas Castilla zu sein. Hier hatten wir wirklich die idealen Voraussetzungen, dass es Claudio so gut als möglich ging. Agi und Guido unterstützten uns, wo sie nur konnten - ihnen ein ganz grosses Dankeschön!!!

 

Genau zwei Wochen nach unserem Eintreffen auf der Finca Cañas Castilla verliessen wir diese in Richtung Nicaragua. Wir wären sicher noch ein paar Tage länger geblieben, wären nicht die temporäre Fahrzeugeinfuhrbewilligung wie auch unsere Personenvisa bereits abgelaufen gewesen. So machten wir uns also auf an die Grenze, "bewaffnet" mit Arztzeugnissen, welche bestätigten, dass Claudio aufgrund des Dengue-Fiebers nicht reisefähig war. Wir waren gespannt, wie die Grenzbeamten reagieren würden...

Die "Policía Fiscal", welche uns noch vor Erreichen der Grenze kontrollierte, sah natürlich sofort, dass unsere temporäre Fahrzeugeinfuhrbewilligung abgelaufen war. Die freundlichen Herren behielten die Fahrzeugpapiere auch gleich und begleiteten uns zum Zoll, wo sie uns einem Angestellten übergaben. Nachdem sich dieser mit seinem Chef abgesprochen hatte, forderten sie von uns eine Busse von 125 US-Dollar. Die eigentliche Busse von 500 US-Dollar wurde in Anerkennung der Arztzeugnisse auf diesen Betrag reduziert. Wir verstanden allerdings nicht, weshalb wir überhaupt eine Busse bezahlen sollten, schliesslich hatte sich Claudio das Dengue-Fieber nicht ausgesucht... Alle Argumente unsererseits brachten nichts, der Angestellte blieb hart. Mit dem Chef sprechen konnten wir auch nicht, er sei sehr beschäftigt. Nach langem Hin und Her forderte der Mitarbeiter des Zolls doch tatsächlich Claudio auf, ihm die Fahrzeugschlüssel zu überreichen oder sonst würde die Polizei uns die Schlüssel abnehmen. Entweder, wir würden jetzt die Busse bezahlen, oder unser Fahrzeug werde auf der Stelle beschlagnahmt. Angi musste sich schon vorher zusammenreissen, um dem Angestellten nicht alle Schande zu sagen. Doch spätestens jetzt war der Punkt erreicht! Angi hatte einen Wutausbruch, brachte dies unüberseh- und hörbar allen zur Kenntnis und siehe da... ein Gespräch mit dem Chef oder zumindest dem anwesenden Stellvertreter wurde möglich. Es wurde sogar extra eine Übersetzerin organisiert... So konnten beide Seiten noch einmal ihre Argumente vorbringen, doch das costa-ricanische Zollgesetz meinte es nicht gut mit uns und auch der Stellvertreter beharrte auf einer Busse. Von ursprünglichen 500 US-Dollar sank diese zwischenzeitlich auf 125 und zuletzt dann noch auf 100. Bevor sie uns tatsächlich das Fahrzeug wegnahmen, bezahlten wir laut zähneknirschend diese 100 US-Dollar. Dem Mitarbeiter des Zolls sass wohl der Wutausbruch von Angi noch in den Knochen, er entschuldigte sich mehrfach dafür, dass wir diese Busse bezahlen mussten. Leider sehe es das Gesetz so vor und sie könnten keine Ausnahme machen. Er veranlasste dann, dass unsere Fahrzeugpapiere sofort bearbeitet wurden und entliess uns und unser Fahrzeug.

Auf in den nächsten Kampf! Nach dem Austragen des Fahrzeuges stand uns jetzt noch die persönliche Ausreise bevor. Auch das Personenvisum war während den Dengue-Tagen abgelaufen. Wir rüsteten uns bereits wieder für die Schlacht und waren dann mehr als erstaunt, als wir am Schalter ankamen, weit und breit die einzigen Ausreisenden waren und einen gelangweilten Angestellten vorfanden. Noch erstaunter waren wir allerdings, als er wortlos unsere Pässe entgegennahm und einfach so den Ausreisestempel reinhämmerte. Keine Kontrolle über die Bezahlung der Ausreisegebühr? Keine Kontrolle, ob die maximale Aufenthaltsdauer überschritten wurde? Damit hätten wir nicht gerechnet. Okay, nichts wie weg hier!!!

Die Einreise nach Nicaragua begann mit einem Gesundheits-Check. Die Angst vor Ebola scheint auch in Mittelamerika gross zu sein und so wird bei jeder Person, die ins Land will, die Körpertemperatur gemessen. Nach dem Beantworten von ein paar Fragen wurden wir aber bereits weitergeschickt und es begann nun das "normale" Einreiseprozedere. Sowohl die Personen- als auch die Fahrzeugeinreise gingen schnell über die Bühne, die Fahrzeugdaten waren noch im System gespeichert, was den Prozess erheblich verkürzte. Die Einreise hatten wir so schnell hinter uns gebracht, dass uns sogar noch nach Shopping zumute war und wir den Duty Free Shop stürmten.

Nachdem wir Nicaragua bei unserer Reise südwärts eigentlich nur durchfahren und mit einer Reifenpanne zu kämpfen hatten, wollten wir uns dieses Mal mehr Zeit nehmen für dieses Land. Unsere erste Station nach der Grenze war Rivas, wo wir zuerst einmal Geld in der Landeswährung (Córdoba) auftreiben mussten. Dann fuhren wir nach San Jorge und erkundigten uns nach den Möglichkeiten, mit einer Fähre auf die Isla de Ometepe zu gelangen. Reservation machten wir allerdings keine, wir wollten flexibel bleiben und uns am nächsten Tag spontan entscheiden. Obwohl wir nun an einem Samstag da waren, hatten wir keine Probleme, einen Platz für unser Fahrzeug auf einer der Fähren zu ergattern. Am Hafen ging alles ein bisschen chaotisch zu und her und wir wimmelten die zahlreichen "Helfer" einmal mehr erfolgreich ab. Wir wollten uns selber durchschlagen und meinen in Erfahrung gebracht zu haben, dass es zurzeit drei verschiedene Fährunternehmen gibt. Wir buchten einen Platz auf dem nächstmöglichen Schiff, welches pünktlich um 10.30 Uhr ablegte. Die Fähre schwankte nicht wenig bei diesem Wellengang und Angi schwankte ebenfalls zwischen Panik, weil unser Truck extrem hin- und herrollte und dem aufkommenden Bedürfnis, sich über die Reling zu übergeben... Eineinhalb Stunden später hatte der Spuk ein Ende und wir wieder festen Boden unter den Füssen, zum Glück! In Moyogalpa auf der Insel Ometepe angekommen, fanden wir mit Hilfe eines Tourguides einen guten Stellplatz beim Hotel Nahuatl, mitten im Dorf.

Um die Insel mit ihren zwei Vulkanen Concepción und Maderas erkunden zu können, mieteten wir ein Motorrad. Die Strassen auf der Insel sind abgesehen von der Strecke Moyogalpa - Altagracia und einem Stück bis Balgüe durchgehend grottenschlecht. Genau das richtige für eine Erkundungsfahrt mit dem Motorrad, unserem Camper hätten wir diese Holperpisten keinesfalls zumuten wollen. Bei unserer ersten Tour umrundeten wir den erloschenen Vulkan Maderas und konnten uns davon überzeugen, dass diese Seite der Insel weniger stark besiedelt ist. Kein Wunder bei den "Strassen"... Überall winkten uns aber die Leute freundlich zu, teilweise sichtlich erstaunt, hier zwei Touris auf einem Motorrad zu sehen. Unser mehrstündiger "Ausritt" machte sich in unseren Hinterteilen so richtig bemerkbar... autsch!!! Claudio hatte für unsere "China-Schwarte" übrigens im Laufe des Tages immer wieder neue Namen auf Lager. So war es einmal die Gurke, dann das Rüebli, das Guetzli, usw. Doch bei einer Mietgebühr von 20 US-Dollar für einen ganzen Tag kann man wohl nichts sagen.

Einen Tag später kündigte sich Willi an und traf auch gleich am Nachmittag in Moyogalpa ein. Willi hatten wir zum letzten Mal in Cancún, Mexiko, gesehen. Dass er uns nun hier auf der Insel einen Besuch abstattete, freute uns sehr. Da Willi am Heck seiner Grünen Minna (so nennt er seinen Mercedes-Bus) immer sein Motorrad mitführt, war die nächste Motorradtour schon vorprogrammiert. Wir mieteten unser "Rüebli" noch einmal für einen Tag und holperten mit Willi um den Vulkan Concepción. Die Wege waren wieder abenteuerlich, sogar Willi's Flip-Flop musste dran glauben... (sind ja auch keine geeigneten Motorrad-Schuhe, gell Willi :-)). Der Mineralwasserpool beim Ojo de Agua sorgte dann für die ersehnte Abkühlung, herrlich. Gemeinsam fuhren wir dann weiter bis San Ramón, von wo aus Willi den Rest der Insel noch allein erkundete, diesen Teil kannten wir ja bereits. Zudem war es schon relativ spät und wir wollten unser Motorrad rechtzeitig abliefern. Auch Willi kehrte dann, fast schon im Dunkeln, zu uns zurück. Wir verbrachten zwei weitere Tage auf der Insel und sahen den Vulkan Concepción sogar ohne Wolken. Für eine Besteigung war Claudio jedoch noch nicht fit genug und so begnügten wir uns mit dem Anblick aus Moyogalpa, was auch nicht schlecht war.

Während wir für die Rückfahrt einen Platz auf der staatlichen Fähre frühmorgens reserviert hatten, hatte Willi eine Reservation bei einer anderen Fährgesellschaft um die Mittagszeit. Wir vereinbarten, dass wir uns später in Granada treffen würden. Pünktlich um 07.30 Uhr legte unsere Fähre ab und so erreichten wir um 09.00 Uhr schon wieder das Festland. Diese zweite Überfahrt auf der grösseren Fähre war viel angenehmer und erst noch günstiger. Wir würden auf jeden Fall wieder die "El Rey del Cocibolca" buchen, auch wenn diese nicht in Moyogalpa ablegt, sondern im 12 Kilometer entfernten San José del Sur.

In Granada angekommen, quartierten wir uns auf dem Parkplatz beim Roten Kreuz ein. Gleich als erstes wurden wir vom freundlichen Angestellten darauf aufmerksam gemacht, dass hier heute Abend ein Boxkampf stattfinden würde. Ein Boxkampf auf dem Areal des Roten Kreuzes? Was es nicht alles gibt... Dieses Spektakel wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, hatten aber dennoch genügend Zeit für einen ersten Spaziergang durch Granada. Die im kolonialistischen Stil erbaute Stadt liegt am westlichen Ufer des Nicaraguasees und hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Fährüberfahrt lag Angi jedoch noch in den Knochen und so gingen wir die Besichtigung langsam an. Abends verfolgten wir dann tatsächlich verschiedene Boxkämpfe, von der 30kg-Klasse bis hin zu den 100kg-Brummern war alles vertreten und wir standen mit unserem Truck-Camper inmitten von etwa 200 einheimischen Zuschauern. Gegen 21.00 Uhr traf dann übrigens auch Willi noch in Granada ein. Die von ihm gebuchte Fähre war defekt und so kam er statt um 12.30 Uhr erst um 17.30 Uhr aufs Schiff! Tags darauf verbrachten wir noch einmal ein paar Stunden mit der Besichtigung von Granada. Die Stadt gefällt uns, kann aber unsere bisherige "Lieblingsstadt" in Mittelamerika, Antigua in Guatemala, nicht vom ersten Platz verdrängen. Willi hatte sich unterdessen ebenfalls ein Bild von Granada gemacht und so fuhren wir gemeinsam weiter an die Laguna de Apoyo.

Die Laguna de Apoyo, ein See im Krater eines längst erloschenen Vulkans, hat einen Durchmesser von rund vier Kilometern. Das Wasser ist leicht salzig und immer warm. Aufgrund des steilen Ufers ist fast alles in den Hang gebaut und entsprechend schwierig war es, hier einen geeigneten Stellplatz für die Fahrzeuge zu finden. Mit etwas Herumfragen erhielten wir aber einen Tipp und fuhren ans nördliche Ende der Lagune zum Restaurant "Punta El Cacique". Die Einfahrt war zwar wahnsinnig steil, aber wir waren willkommen und der Platz sah verlockend aus. So quälten wir unsere Fahrzeuge dorthin und genossen zwei schöne Tage direkt an der Lagune. Das Wasser war zwar mit etwa 27 Grad einmal mehr nicht wirklich eine Abkühlung, das Baden war aber trotzdem herrlich. Mit ein bisschen lesen, baden und quatschen waren die zwei Tage schnell vorbei.

Wer steil hinunterfährt, muss wohl auch steil wieder hinauf... Glücklicherweise hatten sowohl Willi's Grüne Minna als auch unser Truck die nötige Kraft und schafften es auf die Strasse zurück. Da hatten wir im Verlauf der zwei Tage andere Autos gesehen, die erheblich mehr Mühe gehabt hatten... Gemeinsam fuhren wir die paar Kilometer bis Masaya und von dort direkt in den Nationalpark Vulkan Masaya. Zuerst besuchten wir das Museum, welches einem den Vulkan sowie Flora und Fauna des Nationalparks näher bringt. Dann fuhren wir die paar Kilometer zum Krater hinauf und warfen einen ersten Blick in den Krater hinein. Wahnsinn! Der ist ja riesig und vorallem so tief!!! Doch schon kurze Zeit später konnten wir die Sicht nicht mehr geniessen, dicke Schwefelschwaden zogen genau auf uns zu, brachten uns zum Husten und die Augen brannten. Zum Glück drehte der Wind wieder und so konnten wir erneut den Krater bestaunen. Da Willi kein Wanderfreund ist, hatte er bald genug gesehen und entschied sich, noch gleichentags ein bisschen Strecke zu machen und nach San Juan del Sur zu fahren. Wenige Tage später sollte es dann weiter nach Costa Rica gehen. So verabschiedeten wir uns auf dieser Reise endgültig von Willi, freuen uns aber schon heute auf ein Wiedersehen in der Schweiz oder in Deutschland. Willi, wir wünschen dir eine tolle restliche Zeit in Mittelamerika, eine gute Verschiffung und viele schöne und eindrückliche Erlebnisse in Südamerika!

Wir beide kraxelten dann hoch zum Krater San Fernando, von wo wir eine tolle Sicht auf die Laguna de Masaya, die Stadt und auf der anderen Seite auf den aktiven Krater hatten. Da wir im Nationalpark beim Museum übernachten wollten, hatten wir keine Eile und verbrachten den ganzen Nachmittag beim Krater und seiner Umgebung. Wir erlebten die super schöne Stimmung beim Sonnenuntergang und fuhren erst beim Eindunkeln zu unserem Übernachtungsplatz direkt neben dem Museum. Der Besuch des Vulkans Masaya hat sich wirklich gelohnt und ist unserer Meinung nach ein Muss beim Bereisen von Nicaragua.

Nationalpark Vulkan Masaya - links der Krater San Fernando, in der Mitte die Laguna de Masaya
Nationalpark Vulkan Masaya - links der Krater San Fernando, in der Mitte die Laguna de Masaya
Nationalpark Vulkan Masaya - der aktive Krater mit seinen Schwefelschwaden
Nationalpark Vulkan Masaya - der aktive Krater mit seinen Schwefelschwaden
Nationalpark Vulkan Masaya - Ausblick vom Kreuz in Richtung der Zufahrtsstrasse
Nationalpark Vulkan Masaya - Ausblick vom Kreuz in Richtung der Zufahrtsstrasse

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Kommentare: 1
  • #1

    Willi Dumhard (Samstag, 22 November 2014 16:38)

    Hi ihr 2,
    schön euer bericht, freue mich auch schon auf ein Wiedersehen in der Heimat.