Unsere Reise ging nach
2 Jahren, 7 Monaten und 11 Tagen zu Ende. Das "Abenteuer Wiedereinstieg" hat begonnen.

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FD 4035 nun startklar!

Ein paar Tage war es nun ruhig um uns. Dies bedeutet nicht, dass wir untätig waren - im Gegenteil - wir waren ständig unterwegs und haben Tage damit verbracht, einen fahrbaren Untersatz für unsere 1-Zimmer-Wohnung zu finden. Wobei, gefunden haben wir ihn relativ schnell, es gab jedoch einige Hindernisse zu überwinden. Doch dazu gleich mehr... Das wichtigste für uns ist nun, dass unser Truck mit Camper quasi vor unserer Haustür auf der Strasse steht. Bereit für ein grosses Abenteuer!

 

Wie im letzten Eintrag berichtet, fuhren wir mit einem Mietauto verschiedenste Autoverkäufer an. Als wir alle herausgeschriebenen Adressen angefahren waren, stand unser Favorit eigentlich fest. Der graue Ford F350 vom Ford-Händler sollte es werden. Guten Mutes und mit ausgeheckten Preisverhandlungs-Strategien machten wir uns auf den Weg zur Garage. Bevor wir uns beim Verkaufsberater meldeten, wollten wir den Truck noch ausmessen um ganz sicher zu gehen, dass der Camper auch passt. Wir schlugen uns mit "inches" und "feet" herum und stellten fest, dass wir nicht alle Massangaben des Campers hatten. Dies bedeutete, dass wir nochmal die Verkäufer des Campers kontaktieren mussten um am nächsten Tag einen Termin zu erhalten. Die ganze Sache verzögerte sich somit - die Situation passte zum Wetter, denn es regnete in Strömen.

 

Am Freitag gingen wir also nochmals bei den Verkäufern des Campers vorbei. Wir waren nun wieder zu Fuss unterwegs und ja, es regnete wieder in Strömen. Mit sämtlichen Massen des Campers und ausgedehntem Wissen über "inches" und "feet" machten wir uns wieder auf den Weg zum Autoverkäufer. Natürlich mit verbesserter Preisverhandlungs-Strategie, schliesslich hatten wir eine Nacht mehr Zeit um uns darüber Gedanken zu machen :-)

 

Man könnte ja denken, dass nun alles ganz schnell gegangen ist. Nun ja, das war die Theorie. Nachdem unser Verkäufer in der Garage eingetroffen war (er hatte eigentlich frei...) begannen also die Preisverhandlungen. Wir erreichten unser Ziel und waren zu diesem Zeitpunkt überglücklich. Doch die Stolpersteine sollten nun noch kommen. Unsere grösste Sorge war im Vorfeld das Einlösen des Fahrzeuges. Niemals hätten wir gedacht, dass uns das Auftreiben des nötigen Geldes fast einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Der unglaublich hilfsbereite Autoverkäufer fuhr mit uns von Bank zu Bank und von Bank zu Bank zu Bank... Niemand, aber auch wirklich niemand, wollte unsere eigens für den Fahrzeugkauf organisierten Travel Cash Karten kennen oder akzeptieren. Die Bezugslimiten an den Bankomaten waren mal 400 CAD, mal 500 CAD, zum Teil sogar limitiert auf einen Bezug pro Tag! Nachdem wir alles ausprobiert hatten, immer mit Hilfe des Autoverkäufers, fuhren wir frustriert zur Garage zurück und leisteten ein Depot. Der Verkäufer gab uns Zeit, die finanziellen Fragen irgendwie zu regeln. In der Zwischenzeit würde er sogar Cash annehmen, was nun in Kanada wirklich unüblich ist.

 

Wir setzten uns in der Folge in einen Coffee-Shop mit WiFi und machten uns Gedanken, googelten was das Zeug hielt und siehe da, wir fanden eine Lösung! Sofort machten wir uns wieder auf den Weg zur Garage. Da angekommen, sahen wir den letzten Mitarbeiter sämtliche Türen abschliessen. We will be open tomorrow at 9am :-)

 

Klar waren wir am nächsten Tag, also am Samstag, wieder in der Garage. Mit einem Haufen Bargeld, was für einiges Aufsehen sorgte :-) Nun ging eigentlich alles planmässig weiter. Das Geld wurde gezählt, natürlich noch von jemand anderem gezählt und dann zur Sicherheit noch durch eine Drittperson kontrolliert. Anschliessend wurden uns die Papiere zum Fahrzeug ausgehändigt und nach ein bisschen Wartezeit hatten wir auch schon ein Treffen mit dem Versicherungsberater. 15 Minuten später war unser Fahrzeug eingelöst, versichert und die Kontrollschilder (FD 4035) montiert. Unglaublich erleichtert nahmen wir die Schlüssel entgegen und hofften, nicht so bald wieder in die Garage zurückkehren zu müssen.

 

Das Auto endlich in unseren Händen, machten wir uns sofort auf um die weiteren Schritte einzuleiten. Wir benötigten dringend die "tiedowns", die Befestigungen, um den Camper auf dem Truck zu fixieren. Da es am Samstag schon spät war, konnten wir nur noch einen Händler anfahren, bevor die Läden dicht machten. Die ganze Sache verzögerte sich also und es wurde Montag, bis wir die benötigten Teile bestellen konnten. In der Zwischenzeit erledigten wir ein paar Einkäufe bei einem uns bekannten Einrichtungshaus :-) Die weitere Verzögerung war für uns aber auch eine Gelegenheit, den Truck zu fahren und kennen zu lernen. Wir beide kurvten damit herum und versuchten uns an Gewicht, Grösse, Kraft, etc. zu gewöhnen.

 

Am Dienstag war es dann endlich soweit. Die "tiedowns" wurden geliefert und um 10.00 Uhr hatten wir den Termin, um sie montieren zu lassen. Nicht einmal eine Stunde später waren die ganzen Teile unter den Truck geschraubt und weiter gings. Um 13.00 Uhr trafen wir bei den Verkäufern des Campers ein. Die Organisation des Geldes hatten wir nun im Griff :-)

 

Als wir beim Haus der Verkäufer eintrafen, wartete bereits das nächste kleine Problem. Gail & Rick haben Untermieter, welche ihr Auto jeweils vor den Camper stellen. Die Untermieter waren ausser Haus, leider ohne ihr Auto. So stand dieses vor dem Camper, keine Chance, den Camper da herauszubekommen. Doch auch dieses Hindernis wurde aus dem Weg geräumt, Rick war schon auf dem Weg zum Golfplatz um die Schlüssel vom Untermieter zu bekommen :-)

 

Gail erklärte uns unterdessen den Camper mit all seinen Funktionen. Als Rick zurück war ging es los mit sagen und schrauben um den Camper schliesslich aufladen zu können. Das Aufladen des Campers auf den Truck ist Millimeterarbeit. Mit der langjährigen Erfahrung von Gail & Rick klappte aber alles gut. Die Hilfe der beiden war Gold wert!

 

Zwar etwas verunsichert, aber überglücklich, fuhren wir mit dem grossen Gefährt davon. Ein komisches Gefühl: Die Sonne scheint, es blendet dich aber nicht, weil das riesen Ding da oben dir Schatten spendet :-)

 

Nun, wirklich weit sind wir ja nicht gekommen. Nach unserem ersten Einkaufshalt bemerkten wir, dass der Reifen vorne links doch einen etwas platten Eindruck machte. Die Ursache war schnell gefunden. So landeten wir kurze Zeit später wieder in der Ford-Garage, welche zum Glück nicht weit weg war... Ein weiteres Telefon an unseren Verkäufer und sofort kümmerte sich wieder jemand um uns und unseren Patienten. Unglaublich, aber wahr... in diesen paar Tagen rund um den Autokauf und das Zusammenführen mit dem Camper haben wir Sachen erlebt, das glaubt uns kein Mensch. Wir durften unzählige Male auf die wirklich grosse Hilfsbereitschaft der Kanadier zählen. Jeder hilft wo es nur geht, das scheint hier selbstverständlich zu sein und war für uns Tag für Tag ein riesen Aufsteller.

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Kommentare: 8
  • #1

    Corry & Mike (Donnerstag, 25 April 2013 15:36)

    Wir wünschen Euch nun einen guten Start ON THE ROAD!
    LG aus Pittsburgh, PA

  • #2

    Barbara & Richu (Donnerstag, 25 April 2013 16:40)

    Wir gratulieren zu eurem Supergefährt - sind richtig neidisch ;-)
    Fehlt nur noch das Kanu auf dem Dach!
    Ein Glücksbringer in Form eines kleinen Scheisserchens von einer Schraube habt ihr jetzt ja auch schon :-D
    Gniessits

  • #3

    Mäsi (Donnerstag, 25 April 2013 17:49)

    Super Bericht und sehr interessant zu lesen :) Ihr seid sicher über eure eigenen Schrauben gefahren ;)
    Und das Ding ist ja gewaltig! Viel Spass!!
    Gruess Mäsi

  • #4

    Beat (Freitag, 26 April 2013 07:00)

    Hallo ihr beiden. Ihr scheint ja "bewegende" Momente zu erleben :-) Schön, dass ihr die Arbeitenden mit interessanten Beiträgen auf dem Laufenden haltet. Ich hoffe, dass euch euer Ford nun als treuer Partner auf dem Weg eurer Träume begleitet und in diesem Sinne: "Allzeit gute Fahrt wünscht Teddybär 1.4" :-) En liebe Gruess!

  • #5

    Chregu (Freitag, 26 April 2013 10:12)

    Tschau zäme! Gratulation zum Autokauf :-) "Guet Fahrt!"

  • #6

    Peter (Freitag, 26 April 2013 14:30)

    Salü ihr beiden! Wünsche euch auf der grossen Fahrt möglichst wenig lockere Schrauben, die ihr mit dem Pneu einfahrt!
    Herzhafte Grüsse!

  • #7

    Beatrix&Thomas (Sonntag, 28 April 2013)

    Hey ihr Lieben :-)
    Eure Homepage ist de Hit.....ganz "Bauer-Like"!!
    Gespannt und mit Interesse verfolgen wir eure Erlebnisse! Schon so viel Schönes und Spannendes durftet ihr erfahren!! Wow!!
    Danke, dass wir an diesem eurem Abenteuer ein Stück teilhaben dürfen....so ist ein Teil von uns bei euch!!
    Wir wünschen euch auf eurer Reise mit dem tollen neuen Heim, ganz viel Wunderbares mit vielen bereichernden Begegnungen und spannenden Erfahrungen :-)
    Eine herzliche Umarmung

  • #8

    Brendan (Mittwoch, 08 Mai 2013 07:31)

    Schön, dass ich Euch dank dem Blog auf Eurer Reise "begleiten" darf... @Claudio... der Truck passt zu Dir ;-). Ein richtiges "Männerspielzeug"!