Am 25. April 2013 waren wir startklar und haben uns von Meg und Terry verabschiedet. Nach vier Tagen Campground in Vancouver fuhren wir in Richtung Whistler. Wir waren "gwundrig" auf die Horseshoe Bay, denn dort werden wir irgendwann mal die Fähre nach Vancouver Island nehmen. Deswegen machten wir einen kurzen Abstecher und schauten uns die Fähren an. Den restlichen Tag verbrachten wir mit einer wunderbaren Fahrt entlang der Küste. Abends bezogen wir dann einen Campground in Whistler. Ausgeschlafen und gestärkt erkundeten wir am nächsten Tag Whistler, Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2010.
Wer wenig Platz hat muss zwangsläufig auf ein paar Dinge des Alltags verzichten. Nichts desto trotz sind es genau diese Dinge, welche man irgendwie auftreiben oder irgendwie improvisieren kann.
So geschehen als wir mal feine Omeletten machen wollten. Wieviel sind denn 200 Gramm Mehl, 1 Deziliter Milch und 3 Deziliter Wasser? Die Flüssigkeiten haben wir anhand eines Orangensafts im Tetrapack (2 dl) und einem Weinglas abgemessen. Schwieriger wars mit dem Mehl. Plötzlich kam Angi der Gedanke, dass Claudio seine Gepäck- (oder auch Fisch-) Waage dabei hatte. Also denn, eine Halterung mit einem dünnen Seil gebastelt und so das Mehl gewogen. Der fehlende "Mixer" war dann noch Peanuts.That's it :-)
Wir verliessen Whistler nach zwei Tagen und je weiter wir fuhren, desto weniger Verkehr kam uns entgegen. Schöne einsame Strassen, Seen und wunderschöne Aussichtspunkte. Abends bezogen wir einen Übernachtungsplatz an zwei kleineren Bergseen. Am nächsten Morgen löste Claudio dann noch eine Wette ein. Das kurze Bad im a....kalten Bergsee war zuerst kein sonderliches Vergnügen, jedoch danach eine wohltuende Erfrischung. Es sollte nicht das letzte Bad in einem kalten See werden...
Auf dem Weg nach Savona entdeckten wir Strassenschilder mit folgender Aufschrift: Deadmans Creek Rodeo am 04. und 05. Mai 2013. Da wir beide "gwundrig" waren besuchten wir sodann am nächsten Tag das Event. Gespannt auf das was uns erwartet sassen wir auf einer klapprigen Holztribüne inmitten von Einheimischen. Eigentlich dachten wir, dass wir das ganze nach ein bis zwei Stunden gesehen haben - es kam jedoch anders... Die Pferderennen (um drei Fässer herum und mit einem schnellen Schlussgalopp) und die Pferde- und Bullen-Rodeos zogen uns in den Bann. Es war eine Mischung aus Faszination zu dieser wohl alten Tradition (die Cowboys konnten somit ihr Handwerk zeigen und sich mit der Konkurrenz messen) und auch einer gewissen Zurückhaltung was die Tierhaltung angeht. Die Tiere machen dies ja nicht ganz freiwillig...
Nach der Veranstaltung gesellten wir uns in den Beergarden - das einzige Areal wo man Alkohol konsumieren darf (sonst ist es verboten). Nach ein paar netten Gesprächen, dem zweiten Bier (dieses wurde uns offeriert) waren wir nach wenig Essen und in dieser Hitze "guet zwäg". Die Nacht verbrachten wir gleich auf dem riesigen Feld des Rodeo-Parkplatzes, denn nach vorgängiger Abklärung waren wir dort "more than welcome". So kam es, dass ein kleines Reisemobil auf einem grossen Acker, inmitten von riesigen Wohnwagen und Cowboys, die Nacht verbrachte.
So, von den Rodeostorys nun zu ein paar weiteren Eindrücken.
Mit unserem staubigen Rodeo-Campmobil zog es uns am Sonntag weiter südlich. Die Temperaturen waren nach wie vor sehr heiss. Was für ein Vorteil, wenn man über seinem Truck immer ein schattenspendendes "Dach" (respektive den Campervorbau) hat. Immer wieder entdeckten wir unweit der Strasse einen kleinen See und immer Bäume soweit das Auge reicht. Kein Wunder, bauen die Kanadier alle ihre Häuser vorzugsweise aus Holz. Auch die schönsten Villen am See sind erstaunlicherweise so gebaut.
Abends bezogen wir dann wieder einen staatlichen Campground. Uns begrüssten ein paar neugierige und Löwenzahn vernichtende Murmeltiere. Abends genossen wir zuerst mal eine erfrischende Dusche und danach ein feines Nachtessen. Auch die Murmeltiere verkrochen sich beim Eindunkeln zusehends in ihren Löchern und machten Feierabend.
Im Bear Creek Provincial Park in der Nähe von Kelowna genossen wir einen schönen Stellplatz direkt am Wasser. Wir liessen unsere Seelen baumeln und hielten Ausschau nach Ogopogo.
Auch wanderten wir wieder einmal mehr auf einem prächtigen "Nature Trail". Die Kanadier verstehen es wirklich, wunderschöne Wanderwege anzulegen, vorbei an Bächen, Wäldern, Wasserfällen
und Aussichtspunkten.
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Mäsi (Freitag, 10 Mai 2013 14:00)
Ganz schöne Bilder! Mega die Landschaft :) und interessanter Bericht ;)
Möchids guet! LG Mäsi
Manuela (Sonntag, 12 Mai 2013 08:16)
Tolle Bilder... und immer schönes Wetter :-)..
Brendan (Donnerstag, 16 Mai 2013 08:14)
Ihr seid ja richtige "Pfadfinder" was das Improvisieren angeht ;-)
glg
Marianne (Donnerstag, 16 Mai 2013 17:12)
ich musste einmal mehr schallend lachen ! Euer Erfindergeist ist genial. Ihr seid ein Dream-Team ! Es macht uns immer wieder Freude in Eurer Homepage zu stöbern. Danke. Mü, ma
Isabelle (Mittwoch, 22 Mai 2013 22:33)
Hoi ihr zwei, habt ihr das Ogopogo gefunden?
Wir sind schon ein wenig neidisch auf das schöne Wetter. Da wir bald wieder den Schnee geniessen dürfen, habe ich nun meine Winterreifen wieder montiert und meine Skiausrüstung bereitgestellt. Schliesslich konnte ich den letzten Winter nie Skifahren (hatte ja nie genug Schnee ;-)). Wünsche euch eine schöne Zeit, glg us Ämme