Unsere Reise ging nach
2 Jahren, 7 Monaten und 11 Tagen zu Ende. Das "Abenteuer Wiedereinstieg" hat begonnen.

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USA - Mexiko

 

Grenze: Tecate

Datum: 21. Januar 2014

Dauer: ca. 50 Minuten

 

So, heute ist der Tag des Grenzübertritts... Wir beide sehen ihm mit gemischten Gefühlen entgegen und sind dann froh, wenn wir es hinter uns haben. Wir duschen ausgiebig, man weiss ja nicht, wie die Duschen ab heute so sind. Nach dem Frühstück verstauen wir das ganze Zeug und bringen unser Fondue in Sicherheit. Nicht, dass dieses noch konfisziert wird ;-) Dann fahren wir los an die Grenze und stellen unseren Truck kurz davor am Strassenrand ab. Als erstes wollen wir uns um die ordnungsgemässe US-Ausreise kümmern, schliesslich müssen wir unseren Zettel im Pass (I-94-Formulare) loswerden... Das ist wie erwartet gar nicht so einfach. Wir sehen nirgends einen US-Officer, nur zwei grün uniformierte Jungs auf ihren Quads. Kaum gehen wir mit einem freundlichen "Hello" auf die beiden zu, fragen sie, ob sie uns helfen können. Oh ja - wo können wir unsere Zettel abgeben? Die beiden schauen sich nur fragend an und meinen dann, wir sollten ins "Immigration Office" gehen, gleich die Tür neben ihnen rein. Doch die ist natürlich zu, die "Einwanderer" kommen ja schliesslich hier von der anderen Seite her durch. Plötzlich geht die Tür aber auf und ein Mexikaner kann sie gerade noch festhalten für uns. Doch es kommt noch eine zweite Tür und auch die ist zu. Angi ist das ganze eh nicht ganz geheuer, wie die wohl schauen, wenn wir beim Ausgang reinkommen?! So gehen wir wieder raus und erklären den Jungs unser Problem. Sie meinen sofort, dass sie die Tür von innen aufmachen können. Gesagt, getan. Und die US-Officers staunen tatsächlich nicht schlecht, als wir plötzlich zu viert von einem anderen Ausgang eintreten... zum Glück sind die beiden "Offiziellen" dabei... Der eigentlich freundliche Officer schaut unsere Pässe an und erklärt uns, dass wir zuerst die Einreise bei den Mexikanern hinter uns bringen sollen (und auch den Truck schon mal zu den Mexikanern stellen sollen) und dann den üblichen Eingang zu ihm nehmen sollen. Er würde dann die Papiere entfernen und uns auch da wieder rauslassen. Okay... hoffen wir mal, dass diese Information stimmt. Wir verabschieden und bedanken uns bei den netten Border Patrol Jungs, die nicht schlecht über unsere Pläne staunen. Dann holen wir unser Auto und fahren an die Grenze. Die Ampel leuchtet rot auf und der Alarm ertönt - Inspektion! War ja klar. So werden wir von den Mexikanern eingewiesen und eine freundliche Beamtin möchte sich im Camper umsehen. Claudio begleitet sie, man weiss ja nie... Claudio's Spruch "mi casa es su casa" wird mit einem Lächeln angenommen. Angi wartet draussen beim "Maschinengewehr-Mann". Sehr schön. Die Inspektion ist eine Alibi-Übung und dauert nur 3, 4 Minuten. Die Grenzbeamtin öffnet das eine oder andere Fach - vom Kühlschrank mit unseren Schätzen (Schoggi, Fondue) will sie zum Glück nichts wissen. Der zweite Typ gesellt sich zu Angi und fragt sie über die Schweiz aus, er ist ganz erstaunt, dass wir vier Landessprachen haben. Die Frau möchte nun noch die Fahrzeugpapiere sehen und dann erklärt sie uns den Weg zur "Migración". Claudio fährt einmal um den Block (verpasst die schmale Einfahrt und kehrt unbeabsichtigt in der Einbahnstrasse um = 1. Verkehrsdelikt) und parkiert schliesslich das Auto am Strassenrand, ein älterer Mann wird darauf aufpassen. So gehen wir ins Büro, bekommen die Formulare zum Ausfüllen und werden daraufhin zum "Banjercito" geschickt, um die Einreisegebühr zu bezahlen. Für uns beide kostet diese 48.00 US$. Mit der Quittung gehen wir zurück ins Büro und schon landet Stempel samt Tourist Card für 180 Tage im Pass. Das ging ja schnell! Und freundlich waren alle! Also kümmern wir uns nun wieder um die Amis bzw. um das Loswerden des Ausreise-Zettels. Wir gehen den beschriebenen Weg (gesichert mit meterhohen Eisengittern) und landen tatsächlich wieder im Immigration Office. Zum Glück ist der gleiche Typ noch da, niemand steht an und er weiss sofort, was wir wollen. Er öffnet die Klammern mit seinem Klappmesser vorsichtig, nimmt dann die Zettel aus dem Pass und begleitet uns wieder zurück. Bevor er die Schleuse mit einem Zahlencode öffnet, müssen wir uns umdrehen, damit wir ja die Kombination nicht sehen. Das wars! Nun gehen wir wieder zum Banjercito und wollen eigentlich unser Auto noch offiziell einführen. Doch die Dame am Schalter erklärt uns, dass ihr PC gerade nicht laufe, irgend ein Problem... (oder sie ist einfach zu faul). Jedenfalls meint sie, wir können die Bewilligung auch noch in La Paz einholen, bevor wir auf die Fähre gehen. Okay. Eigentlich hätten wir gerne gerade alles erledigt, aber dann halt nicht. So gehen wir zurück zum Auto, welches inzwischen von zahlreichen Leuten bewacht wird :-) Claudio drückt dem alten Mann 2 US$ in die Hand und dankt ihm für seinen Dienst. Dann fahren wir durch Tecate und sehen sofort, dass ab sofort alles anders ist... heruntergekommene Häuser, überall liegen Abfall und Pneus, Leute, die an der Strasse ihre Ware anbieten, etc. So richtig wohl ist uns beiden noch nicht, aber wir sind froh, dass an der Grenze alles so super geklappt hat. Wir hatten nicht einmal eine Stunde für alles! Ca. um 09.40 Uhr standen wir an der Grenze und um 10.30 Uhr sind wir schon wieder unterwegs... wir fahren ohne Pause bis nach Ensenada, möglichst schnell weg vom Grenzgebiet, so haben wir es mehrfach gelesen. Die gebührenpflichtige Autobahn ist geschlossen, weshalb wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Später erfahren wir, dass ein Teil davon ins Meer gestürzt ist. So landen wir auf der kostenlosen Autobahn an der Küste, wo wir diverse (Hotel-) Bausünden sehen und erreichen dann Ensenada.